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Das Twin Vision Performance Project

 

Die Theatergruppe besteht aus ca. dreißig Menschen nigerianischer, äthiopischer, österreichischer und anderer Nationalität, die aus verschiedensten Gründen in Wien leben.

 

Das Twin Vision Theater Performance Project hat seine Entstehungsgeschichte in der Lehrveranstaltung Interkulturelle Theaterarbeit am Institut für Afrikanistik der Universität Wien

 

In einem dreimonatigen Theaterlaboratorium wird eine Performance erarbeitet, die das Aufeinanderprallen von Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern im Wien der Jetztzeit dokumentiert und transformiert.

 

Themen der Performance sind:

 

* Der Blick, seine kulturellen Bedeutungen, seine Macht   und Ohnmacht

* Die Projektion.

* Die Berührung

* Die Grenzen des Spiels und der verwendeten Mittel

 

Durch Verwendung von kommentierenden, verrückenden, hinterfragenden, widersprechenden Einblendungen von Bild und Textmaterial wird das Unaussprechliche in der Performance seinen Platz finden: das absurde Komische, das unsichtbare Gedankliche, das private Persönliche.

 

Ausgangspunkte der Begegnung sind Wertfreiheit, Respekt, Interesse, Neugier und die Eroberung eines Frei-Raums zur Schaffung von JETZT. JETZT versteht sich im Sinne von Präsenz (auf der Bühne, im gesellschaftlichen Alltag) und Gegenwartszeit. Dies ist besonders angesichts der ungesicherten Zukunft der einzelnen PerformerInnen wesentliche Arbeitsgrundlage.

 

Während der Erarbeitung wird im experimentellen Prozess der Frage des ‚reinen Blicks’ nachgegangen und innerhalb der gegebenen Strukturen eine demaskierte Begegnung versucht.

Die Kunst als verbindendes Medium, als Möglichkeit gesellschaftliche Normen zu überschreiten, soll hier Räume zur Erforschung der Begegnung eröffnen.

 

Ist es möglich ein transkulturelles afrikanisch/österreichisches Labyrinth der Interpretationsmöglichkeiten zu kreieren, dass das Wien der Jetztzeit transzendiert?

 

Mittels Augusto Boals‚ Ästhetik der Unterdrückung’ und daraus resultierendem Einsatz experimenteller performativer und szenischer Elemente soll ebendies versucht werden.

 

 

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Die materiellen Dinge allein reichen nicht aus um die Identität und Würde eines Menschen zu formen

 Das Twin Vision Performance Project entspricht einem der vier Teile des von Augusto Boal ins Leben gerufene Prometheus Projekt, welches eine Hommage an Titan ist, der den Menschen das Feuermachen lehrte, das er von den selbstsüchtigen Göttern gestohlen hatte, die es für sich behalten wollten. Ziel des Projekts ist es, mit Gruppen, alle erdenklichen ästhetischen Wahrnehmungsformen zu entwickeln und dadurch ein künstlerisches Werk zu schaffen, das für alle (besonders auch für das Publikum) erlebbar ist. Twin Vision beschränkt sich in seinem ersten Projekt auf den Blick, die Vision. Durch die Vision (oder den Blick) erweitern Menschen die Grenzen ihrer Wahrnehmung und gestalten Bilder von sich selbst und den anderen. Er ist die mächtigste Waffe gegen die Unterdrückung.

 

Kunst ist eine besondere Art von Wissen, sie ist subjektiv, sinnlich und unwissenschaftlich. Für die Theatergruppe bedeutet das ein sich - einlassen auf unbekannte Realitäten, Mut Neues zu beginnen ohne den Ausgang der Reise zu kennen, und eine Stimme zu finden, in dem sie künstlerische Prozesse aktiv gestaltet. Das Alltagsleben aller Beteiligten, seien es Studierende, Niedergelassene oder AsylwerberInnen, findet sich in all seinen Facetten in der Probenarbeit und der Performance wieder; die Themen der selbstverfassten Texte kommen unmittelbar aus dem eigenen Erfahrungsbereich. Es handelt sich hier um ungekünstelte Kunst.

 

Die künstlerische Arbeit miteinander gestaltet sich als Lernprozess, sie ist geprägt von Humor, dem Zusammenwirken aller, mit Respekt, Verständnis und Offenheit von Herz und Verstand. Der Geist der Gruppe, das intensive Bedürfnis danach, gemeinsam etwas Kreatives zu erschaffen, waren und sind ein großartiges Erlebnis. Nach intensiven drei Monaten der Zusammenarbeit fühlt sich die Atmosphäre in der Gruppe sehr natürlich an, die Masken fallen ab und man stellt sich neuen und ungewöhnlichen Herausforderungen. Auch das Publikum soll verstehen, dass Twin Vision eine Herausforderung ist, eine Herausforderung an die Gesellschaft, sich von Konzepten wie Hautfarben, Nationalitäten und Rassen zu verabschieden, der Diskriminierung keinen Raum zu geben und zu begreifen, dass der Weg nach vorn Zusammenhalt auf allen Ebenen heißt.

 

Befragt nach den Stärken der Gruppe meinen die SchauspielerInnen, es handle sich hier um Liebe, um Ernsthaftigkeit und um ein im Spiel mit den anderen erfolgendes kennen lernen  vom eigenen Selbst. Das Publikum soll mit dem Wissen nach Hause gehen, dass es viel Freude gibt, „wenn man mit Menschen geht, die man nicht gekannt hat und dabei Liebe wächst“. Determination decides destiny im Leben wie auf der Bühne. Theater als Suche danach wer man ist, gerade auch wenn so mancher während der Proben meint, er hätte gerade für ein paar Momente vergessen, dass er eigentlich „jemand sein soll“.

 

Von Birgit Fritz

Das Projekt Ko-ordinator